Orientierung für Schwangere in Weimar
Checkliste Vor der Geburt:
- Kontakt zu einer Hebamme für die Vor- und Nachsorge aufnehmen
- ggf. Geburtsvorbereitungskurs anmelden
- Geburtseinrichtung suchen / Geburt anmelden
Wo: Klinik oder Geburtshäuser Ihrer Wahl
Wann: für Klinik Weimar, Kreißsaal 03643/571680
ab der 34. Schwangerschaftswoche - Geburtsurkunden beider Elternteile bzw. Familienstammbuch in Kliniktasche packen
- Vaterschaftsanerkennung, Sorgerechtserklärung (bei nicht verheirateten Eltern)
Wo: Amt für Familie / Soziales, Schwanseestr. 17,
Weimar, 03643/762–958(A‑H), ‑957(I‑Q), ‑956(R‑Z)
Wann: vor der Geburt zu empfehlen oder danach
Erforderliche Unterlagen: Personalausweise, Geburtsurkunden der Eltern - Kinderarzt auswählen
- Elternzeit beantragen
Wo: Arbeitgeber
Wann: spätestens 7 Wochen vor geplantem Beginn - Mutterschaftsgeld beantragen
Wo: Krankenkasse Wann: ab 33. Schwangerschaftswoche
Erforderliche Unterlagen: Bescheinigung von Hebamme / Frauenarzt , Formular vom Arbeitgeber - Empfehlung: Anträge für Eltern- und Kindergeld besorgen
www.thueringen.de/th3/tlvwa/antraege
www.kindergeld.org/familienkassen/thueringen.html - mind. ein Zahnarztbesuch in Schwangerschaft
Checkliste Nach der Geburt:
- Anmeldung beim zuständigen Standesamt (Erstellung Geburtsurkunde)
bei Klinikgeburt über die Klinik möglich
Wo: Standesamt, Schwanseestr. 17, Weimar, Tel: 03643/762636,
Wann: bis 7 Tage nach der Geburt
Erforderliche Unterlagen: Geburtsanzeige von Klinik / Hebamme, Geburtsurkunden beider Elternteile, ggf. Eheurkunde, Urkunde Vaterschafts-anerkennung, Sorgerechtserklärung
Anmeldung beim Einwohnermeldeamt erfolgt dann automatisch durch das Standesamt - Anmeldung bei Krankenversicherung
Wo: Krankenkasse
Wann: umgehend nach der Geburt
Erforderliche Unterlagen: schriftliche oder telefonische Info an Krankenkasse, Geburtsurkunde - Kindergeld beantragen
Wo: Familienkasse Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 158–160, Erfurt, Tel: 0800/4555530
Wann: nach der Geburt
Erforderliche Unterlagen: Antrag der Familienkasse, Original-Geburtsbescheinigung (vom Standesamt) - Elterngeld beantragen
Wo: Elterngeldstelle, Schwanseestr. 17, Weimar, Tel: 03643÷762−887, ‑983, ‑847
Wann: Abgabe gleich nach der Geburt empfohlen, da 6–8 Wochen Bearbeitungszeit
Erforderliche Unterlagen: Antrag erhalten Sie im Klinikum zur Geburt oder im Internet,
Original-Geburtsbescheinigung (vom Standesamt)
Beratungsangebote
pro familiaBeratung:
- in der Schwangerschaft
- zu finanziellen und sozialen Hilfen
- zur Familienplanung
- bei Problemen in der Paarbeziehung
www.profamilia.de/weimar
Erfurter Str. 28, Weimar
NAHT-Stelle Weimar
- Anlaufstelle bei allen Fragen und Problemen
- Hilfe bei Antragstellungen
www.nahtstelle-weimar.de
Weimar Innenstadt, Marktstr. 18
Weimar West, Prager Str. 5
Weimar Schöndorf, Carl-Gärtig-Str. 25a
Weimar Nord, Marcel-Paul-Str. 48d
Caritas
- Allgemeine Sozialberatung, Hilfe bei Existenzsicherung und Antragstellung
- Erziehungs‑, Ehe‑, Familien- und Lebensberatung
- Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren
www.caritasregion-mittelthueringen.de
Thomas-Müntzer-Str.18, Weimar
Carl-Gärtig-Str.25a, Weimar Schöndorf
Kreisstelle für Diakonie
- Beratung zu sozialrechtlichen Ansprüchen
- Familien‑, Paar- und Lebensberatung
- Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren
www.stiftung-sophienhaus.de
Für Eltern mit geringem Einkommen:
- Finanzielle Unterstützung zur Erstausstattung zur Geburt
Wo: Thüringer Stiftung HandinHand bei pro familia, Erfurter Straße 28, Weimar, Tel: 03643 59904
Wann: vor der Geburt
für Leistungsempfänger: Jobcenter, Eduard- Rosenthal-Str.43, Weimar, Tel: 03643/451297
Wann:- Mehrbedarf für Schwangere (Bekleidung)
ab 13. Woche - Erstausstattungsbeihilfe: 2–3 Monate vor Geburtstermin
- Mehrbedarf für Schwangere (Bekleidung)
- Kinderzuschlag
nur möglich, wenn kein Anspruch auf ALG II und Sozialgeld besteht
Wo: Familienkasse Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 158–160, Erfurt, Tel: 0800/4555530 - ALG II / Sozialgeld
Wo: Jobcenter, Eduard-Rosenthal-Str.43, Weimar, Tel: 03643/451297
ALG II: für erwerbsfähige Leistungsberechtigte
Sozialgeld: für nicht Erwerbsfähige, die aber mit einer erwerbsfähigen Person in einer Bedarfs-gemeinschaft leben - Sozialhilfe
Wo: Amt für Familie und Soziales, Schwanseestr. 17, Weimar, Tel: 03643÷762−849, ‑558, ‑552
für nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die nicht mit einer erwerbsfähigen Person in einer Bedarfsgemeinschaft leben
Freizeitangebote
YOGA für Schwangere
Zentrum für ganzheitliche Lebensberatung und Yoga
Windischenstraße 4/6, Weimar
Telefon: 03643/515859
www.lebensberatung-yoga.de
Praxis Yoga und Körperarbeit
Leibnizallee 17a, Weimar
Telefon: 03643/904371
www.yoga-weimar.de
Sport für Schwangere
„Bewegt Schwanger-Schwangerschaft bewegt»
Rückenschule und seelischer Ausgleich
Rebekka Keßner – Physiotherapeutin
Telefon: 03643/4489234
Fit in der Schwangerschaft
Gesundheitsorientierte Fitnesskurse
nach Mama Workout-Konzept
Melanie Harbarth – Physiotherapeutin
E‑Mail: fitschwanger@web.de
Nordic Walking
PreKanga im Familienzentrum
Sabrina Hoppe
Telefon: 0176/61645019
www.lets-kanga.de
Schwangerenschwimmen
Aqua Relax Treff
Ettersburger Straße 33, Weimar
über: Nicola Hauswaldt-Gildehaus (Hebamme)
Mo-Fr 8:00 bis 9:00 Uhr unter Tel: 03643/402673
Schwanenseebad
Hermann-Brill-Platz 2
99423 Weimar
Telefon: 03643/77020
Hebammen in Weimar
Bettina ChristTelefon: 0162/7540008
www.christ-kinder.de
Sabine Enders
Telefon: 0172/8371580
Kerstin Gerth
Telefon: 03643/414353
Nicola Hauswaldt-Gildehaus
Telefon: 03643/402673
www.hebamme-weimar.de
Simone Kindervater
Telefon: 0173/3660332
www.hebammenpraxis-kindervater.de
Nadine Körner
Telefon: 0178/1989273
Vivien Petzsch
Telefon: 03643/259009
www.hebammenpraxis-weimar.de
Katrin Vent
Telefon: 0162/4247997
Karin Werner
Telefon: 03643/401680
www.hebamme-karin-werner.de
Manja Weisse
Telefon: 036450/184189
Maren Wolf
Telefon: 0162/4164674
www.marenwolf.de
Hebammen im Kreißsaal Klinikum Weimar
Telefon: 03643/571680
Antje Gottschalg
Telefon: 0152/01575798
Susanne Gerling
Telefon: 0162/3216253
Leitlinien ausgewählter Erkrankungen
http://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien/ll-liste/deutsche-gesellschaft-fuer-gynaekologie-und-geburtshilfe-dggg.html
Liste Psychotherapeuten Weimar
Kinder- und Jugendpsychiatrie und – psychotherapie
Beer-Demisch
99425 Weimar Abraham-Lincoln-Str. 31
Tel. 51 94 42, Fax 51 94 41
Kormann, Pia-Carola, Dr.med.,
99423 Weimar, Carl-von Ossietzky-Str. 67a
Tel. 49 37 12, Fax 49 37 80
Scheidemann, Theresia
99423 Weimar, Washingtonstr. 25
Tel. 7736126
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (nichtärztlich)
Theresia Akcivan
Paul-Schneider-Straße 11, 99423 Weimar
Tel. 4578058
Böber, Christine, Dr. paed.
99424 Weimar, Hegelstr. 3,
Tel. 77 23 77, Fax 77 24 22
(VTK) mail: dr.boeber-weimar@)t‑online.de
Traumatherapie für Erwachsene
Nyari, Joseph, Dipl.-Psych.
Im Zweibuchenfelde 10a, 99439 Ettersburg
Tel. 49 77 77
Rüther Theresia
99423 Weimar, Washingtonstr. 25
Tel. 773 61 27, Fax 90 47 11, (VTK)
Psychiatrie und Psychotherapie
Aschenbach, Andrea, Dr.med.
Weimar, Martersteig. 19
Tel. 80 53 17
Frenzel, Katja., Dr.med.
99423 Weimar, Markt 4
Tel. 48 99 70
Gruner, Beate, Dr.med.
99423 Weimar, Scherfgasse 1
Tel. 90 86 72
Jost, Andreas, Dr. med. und Jost, Jana, Dr.med.
99423 Weimar, Liszt-Str. 27
Tel. 49 26 60/62, Fax 49 26 61
Hennig, Marit, Dr.med.
99423 Weimar, Humboldtstr. 8
Tel. 90 89 94
Kieffer, Barbara, Dr.med.
99438 Troistedt, Am Eichgraben 8
Tel. 03643/84 93 90
Kowalski-Wiedom, Andrea, Dr.
Kuhlmannstraße 3, 99423 Weimar
Telefon: 7779666
Merker, Anneliese, Dr. med.
99423 Weimar, Steubenstr. 32
Tel. 50 26 56
Otto, Ulrike
99423 Weimar, Steubenstr. 23
Tel. 88 03 10
Vogel, Claudia
99425 Weimar, H.-van-de-Velde-Str. 1–3
Tel. 73 02 01
Psychologische Psychotherapie (nichtärztlich)
Ersfeld-Strauß, Katharina, Dipl.-Psych.
99423 Weimar. Frauenplan 7
Tel. 51 21 15
Geißler, Wolfgang, Dr.
Niedergrunstedt, Obergrunstedter Weg 9
Tel. 51 14 40
Grasse, Ulrike, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Hegelstr. 3
Tel. 77 24 44, Fax 77 24 22
Grüneberg, Martina, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Bertuchstr. 3
Tel. 49 23 40, 0179/974 14 56
Holinski, Petra, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Steubenstr. 30
Tel. 50 13 74,
Lehmler, Uta, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Mozartstr. 17
Tel. 80 43 35
Materne, Dagmar, Dipl.-Psych.
99425 Weimar, P.-Schneider-Str. 42
Tel. 5 33 00, Fax 77 67 35
Scheffler, Diethold, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Schubertstr. 1
Tel. 25 90 69, (VTE)
Stenzel, Ute, Dipl.-Psych.
99423 Weimar, Ziegeleiweg 1
Tel. 77 95 61
Dipl.-Psych. Barbara Schwark
Amalienstr. 15, 99423 Weimar
Tel. 4150106
Katja Bach
Psychologische Psychotherapeutin, Traumatherapeutin
Paulstrasse 9, 99084 Erfurt
Tel. 0361/6547378
pro familia
Beratungsstelle: Beratung zu Sexualität, Schwangerschaft oder Partnerschaft
Erfurter Str. 28 in 99423 Weimar
Telefon: 03643 59904
Fax: 03643 908763
E‑Mail: weimar@profamilia.de
Kinderwunsch
Unabhängig und wissenschaftlich fundiert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.familienplanung.de/kinderwunsch
Ungewollt kinderlos? Wir zeigen Beratungsangebote und finanzielle Fördermöglichkeiten auf. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
http://www.informationsportal-kinderwunsch.de/startseite/
Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen« – anonym und zu jeder Zeit
Das vor 2013 Jahren gegründete Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat sich als wichtige Anlaufstelle für Betroffene, ihnen nahestehende Personen und Fachleute erwiesen. Die beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelte Einrichtung ist bundesweit unter der Rufnummer 08000 116 016 rund um die Uhr erreichbar.
www.hilfetelefon.de
Frauenhaus Weimar: Frauen-Notruf: 0179–1952110 (24÷7)
Der Verein Frauenzentrum Weimar e.V. hat sich zu dem Zweck gegründet, mit dem Frauenzentrum Weimar e.V. einen Beitrag zum Abbau der offenen und strukturellen Diskriminierung von Frauen zu leisten und Frauen mit ihren Kindern als Opfer häuslicher Gewalt zu schützen.
Trauerbewältigung
https://www.palverlag.de/Trauerarbeit.html
Telefonseelsorge
Rund um die Uhr erreichbar, anonym, kostenfrei, offen für alle Probleme, verschwiegen, kompetent, respektvoll. Sie haben Zeit für Sie: 0800–1110111. www.telefonseelsorge.de
Trauergruppe: »Weiterleben ohne dich«.
Informationen und Hilfe beim Verlust eines Kindes.
https://www.malteser-erfurt.de/dienste-und-leistungen/familien/weiterleben/navigation.html
Informationen bei Krebserkrankung
https://www.frauenselbsthilfe.de/
https://www.jeder-tag-ist-kostbar.de
Praxen ambulant psychotherapeutisch tätiger Psychoonkologen:
Unterstützung für Krebspatienten und ihre Angehörigen
Adressen um Weimar:
https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/psychoonkologen.php#results
www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/adressen/psychoonkologen.php
Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum 0800–420 30 40 oder krebsinformationsdienst@dkfz.de
Medical Beauty bei Krebspatientinnen
http://www.cremefresh-kosmetik.de/krebspatienten.html
Patientenleitlinie supportive Therapie – Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebserkrankung
https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/supportive-therapie/
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.: Diese Organisation ist mit rund 1800 Mitgliedern und einem wissenschaftlichen Beirat aus 28 Brustkrebsexperten mit internationalem Ruf die größte und aktivste Brustkrebs-Patientinnen-Initiative in Deutschland: https://www.mamazone.de/
PRiO: Die AG PRiO engagiert sich für die Verbesserung der Patientenversorgung im Sinne der Integrativen Onkologie. Integrative Onkologie bedeutet eine evidenzbasierte Versorgung der Patienten auf wissenschaftlichem Fundament und unter Berücksichtigung der Patientenpräferenzen.
Sie hat sechs Arbeitskreise: Prävention, Ernährung, Komplementäre Medizin, Körperliche Aktivität, Spiritualität, Kommunikation und Information: http://prio-dkg.de/
Selbsthilfegruppen
– wir stellen gerade eine aktuelle Liste neu zusammen –
Hilfen in Notlagen von Brustkrebspatientinnen
- Annette Rexrodt von Fircks Stiftung für krebskranke Mütter und ihre Kinder
Agnesstr. 8, 45136 Essen, Telefon: +49(0) 2102 528549, Telefax: +49(0) 2102 528548
E‑Mail: annette@rexrodt-von-fircks.de - Bundespräsidialamt
Spreeweg 1, 10557 Berlin, Telefon: +49 (0)30 2000–0, Fax: +49 (0)30 1810200–1999,
E‑Mail: bundespraesidialamt@bpra.bund.de - Caritas Hilfe in Notlagen
https://www.caritas-bistum-erfurt.de/beratung-amp-dienste-vor-ort/caritasregion-mittelthueringen/caritasregion-mittelthueringen - Deutsche Krebshilfe – Härtefonds
https://www.ideal-versicherung.de/magazin/deutsche-krebshilfe-haertefonds/ - FC Bayern Hilfe e.V.
Säbener Straße 51 – 57, 81547 München, Telefon: (0 89) 699 31 – 7376, Telefax: (0 89) 64 62 62
E‑Mail: fcbayernhilfe.ev@fcb.de
Krippenausbau in Deutschland – Psychoanalytiker nehmen Stellung
Memorandum der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung
(Diese Stellungnahme datiert zwar schon aus dem Jahre 2007 – ist aber nach wie vor bedenkenswert – und aktuelleres ist mir nicht bekannt. Dr. Heuzeroth)
Als Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker erfahren wir in unserer täglichen Praxis die Tiefenwirkungen und Langzeitfolgen von kindlichen Entwicklungsbedingungen. In den ersten drei Lebensjahren wird die Grundlage für die seelische Gesundheit eines Menschen gelegt. In dieser sensiblen Entwicklungszeit bedeuten regelmäßige ganztägige Trennungen von den Eltern eine besondere psychische Belastung für die Kinder. Die Diskussion über den geplanten Ausbau der Krippenbetreuung für Kinder unter drei Jahren erscheint uns daher zu kurz gegriffen, wenn sie sich nur auf demographische, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Aspekte konzentriert.
Aus verschiedenen Gründen können Mütter und Väter auf außerfamiliäre Betreuung ihrer Kinder angewiesen sein. Um die Faktoren, die bei Krippen- oder Tagesmutterbetreuung die gesunde Entwicklung des unter dreijährigen Kindes gefährden, beachten und ihre Auswirkungen mildern zu können, ist ein gesellschaftliches und individuelles Bewusstsein für die Bedeutung früher Trennungserfahrungen umso wichtiger.
Wir gehen von folgendem Wissen aus, das auf Forschungsergebnissen und psychoanalytischer Erfahrung beruht: Während der ersten 36 Lebensmonate ist das Kind wegen seiner körperlichen und seelischen Verletzlichkeit ganz besonders auf eine schützende und stabile Umgebung angewiesen. Es bindet sich an die Menschen, die ihm am verlässlichsten zur Verfügung stehen. Bindung ist für das Kind eine Überlebensnotwendigkeit. Sie bildet die Grundlage für sein Selbstwertgefühl und seine Fähigkeit, tragfähige Beziehungen aufzubauen. Seine emotionale und kognitive Entwicklung wird in der frühen Kindheit durch die Stabilität seiner Beziehungen gefördert. Einfühlung in seine Bedürfnisse, Verfügbarkeit einer verlässlichen Bezugsperson, regelmäßige Alltagsstrukturen helfen dem Kind, ein „Urvertrauen“, das gerade in dieser Zeit erworben wird und eben nicht angeboren ist, zu gewinnen. Erst langsam entwickelt das Kind die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, indem es sich an sie erinnern und an sie denken kann.
Umgebungswechsel und Trennungen von Mutter und Vater in den ersten Lebensjahren erfordern zum Wohle aller Beteiligten langsame Übergänge, damit das Kind mit der neuen Umgebung und der neuen Betreuungsperson ohne Verlustangst vertraut werden und sich langsam anpassen kann. Ein auch für das Kind fühlbar gutes Verhältnis zwischen Eltern und Betreuerin hilft ihm, sich angstfrei der neuen Situation als Erweiterung der Familie anzuvertrauen. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern. Eine Trennung von den Eltern, die nicht durch ausreichend lange Übergangs- und Eingewöhnungsphasen vorbereitet wird, kann vom Kind als innerseelische Katastrophe erlebt werden, die seine Bewältigungsmöglichkeiten überfordert. An der kindlichen Reaktion auf die Trennung – zum Beispiel verzweifeltes Weinen, anhaltendes Schreien oder später auch resigniertes Verstummen, Schlaf- und Ernährungsstörungen – kann man eine seelische Überforderung erkennen, die dann besondere Zuwendung und Verständnis braucht, um nicht zu einer innerseelischen Katastrophe zu werden. „Pflegeleichte“ Kinder, die gegen die Trennung nicht protestieren, brauchen besondere Aufmerksamkeit, weil ihre seelische Belastung manchmal nicht erkannt wird.
In der Regel passen sich Kinder nach einer Weile an neue Situationen an und akzeptieren das neue Beziehungsangebot. Auch wenn die Betreuerin nur eine »Übergangs-Mutter« ist, die sich deshalb nicht stärker binden möchte, weil sie den kommenden Abschied voraussieht: das Kind bindet sich immer, weil es Bindung braucht, um seelisch zu wachsen. Jeder Krippenwechsel oder Wechsel einer Tagesmutter bedeutet für das Kind eine erneute Erfahrung von Bindungsverlust. Es gibt keine psychische Gewöhnung an Verlust: Kommt er unvorbereitet und kann er nicht innerhalb einer vertrauten Beziehung verdaut werden, sind Verleugnung und Anästhesierung der Gefühle die Folge, häufig begleitet von der „Körpersprache“ psychosomatischer Symptome. Der meist unausweichliche Verlust der Ersatzperson ist dann besonders schwerwiegend, wenn das Kind in seiner Trauer um sie von den Eltern kaum bestätigt und gestützt wird.
Es ist Forschungs- und Erfahrungswissen (und keine Ideologie), dass für die Entwicklung des kindlichen Sicherheitsgefühls, für die Entfaltung seiner Persönlichkeit und für die seelische Gesundheit eine verlässliche Beziehung zu den Eltern am förderlichsten ist. Gerade in den ersten drei Lebensjahren ist die emotionale und zeitliche Verfügbarkeit von Mutter und Vater dafür von großer Bedeutung.
Das Kind entwickelt nicht nur seine Beziehung zur Mutter, sondern in der Regel auch eine gleichermaßen enge, aber andere Bindung an seinen Vater. Es erlebt sich selbst in der Beziehung zum Vater oder zu seinen Geschwistern anders und erfährt, dass Fürsorglichkeit und Bindungsangebote unterschiedlich ausfallen können. Es erlebt die Eltern als Paar, so dass es sich als Teil eines Beziehungsdreiecks wahrnimmt und mit der Qualität der elterlichen Beziehung identifiziert. Durch ausreichend regelmäßige Wiederholungen dieser Erfahrung von „verlässlicher Flexibilität“ lernt das Kind Veränderungen zu tolerieren und auch die unvermeidlichen Ausschluss-Erfahrungen und Kränkungen im Sinne eines altersgemäßen Entwicklungsanreizes zu verarbeiten – all dies stabilisiert seine psychische Weiterentwicklung, festigt die grundlegenden Erfahrungsstrukturen und fördert seine Fähigkeiten, neue Beziehungen einzugehen. Ein Kind mit sicheren Bindungen innerhalb seiner Familie wird den behutsamen Schritt in eine zusätzliche Betreuung außerhalb der Familie als Bereicherung seiner Erfahrungswelt erleben.
Wenn die außerfamiliäre Betreuung – sei es Krippe oder Tagesmutter – vom Kind als Teil der „familiären Einheit“ erfahren wird, kann sie seine Entwicklung bereichern und bei der Aufgabe, sich später von den Eltern abzulösen, eine Hilfe sein. Wenn die Familie wegen Krankheit, seelischer oder materieller Not dem Kind nicht die nötige Verlässlichkeit bietet und Vernachlässigung oder Misshandlung drohen, wird das Kind von der Betreuung außerhalb der Familie dann profitieren, wenn es dort ausreichend Gelegenheit findet, gute und dauerhafte Beziehungen zu entwickeln. Alle Eltern, besonders aber Eltern, die sich zuhause mit ihren Kindern überfordert und isoliert fühlen, brauchen Unterstützung, gesellschaftliche Anerkennung und öffentliche Angebote für das Leben mit Kindern
In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass es entwicklungspsychologisch einen bedeutsamen Unterschied macht, ob ein Kind mit einem Jahr, mit anderthalb oder zwei Jahren in außerfamiliäre Betreuung kommt und wie viele Stunden täglich sie in Anspruch genommen wird. Je länger die tägliche Betreuung getrennt von den Eltern andauert, umso höhere Werte des Stresshormons Cortisol sind zum Beispiel im kindlichen Organismus nachweisbar. Dies erklärt den Zusammenhang zwischen langer, also ganztägiger Dauer der außerfamiliären Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule, der in Längsschnittstudien gefunden wurde. Weitere entscheidende Faktoren für die Qualität der Krippenbetreuung sind die Gruppengröße und die Personalfluktuation. Zu große Gruppen oder häufige Personalwechsel machen es dem Kind unmöglich, sichere Bindungen einzugehen; sie können sozialen Rückzug bewirken oder im Verlauf seiner Entwicklung zu innerer Unruhe, Aufmerksamkeitsstörungen und Konzentrationsdefiziten führen.
Allgemein gilt:
- Je jünger das Kind,
- je geringer sein Sprach- und Zeitverständnis,
- je kürzer die Eingewöhnungszeit in Begleitung der Eltern,
- je länger der tägliche Aufenthalt in der Krippe,
- je größer die Krippengruppe
- je wechselhafter die Betreuungen,
- umso ernsthafter ist die mögliche Gefährdung seiner psychischen Gesundheit.
Das Tagesmuttermodell, das wegen der erhofften individuelleren Betreuung oder seiner familiennäheren Form oft als bessere Alternative zur Krippe angesehen wird, erscheint – im Gegenteil – besonders konfliktreich: Ein Tagesmutterwechsel in den ersten Lebensjahren findet viel öfter statt als bei der Einführung des Modells angenommen. Häufig auftretende Spannungen zwischen Mutter und Tagesmutter zeigen die große Störanfälligkeit dieser Betreuungsform. Die Vorbereitung auf die psychologisch und pädagogisch schwierige Aufgabe einer Ersatzbetreuung ist bisher meist unzureichend. „Tagesmutter“ wird, wie auch „Erzieherin“ und „Frühpädagogin“, ein Berufsbild der Zukunft sein, und seine notwendige Professionalisierung mit guter Ausbildung und berufsbegleitender Supervision sollte widerspiegeln, dass die Kleinsten den größten Einsatz brauchen.
Analog zur „Schulreife“ sollte die „Krippenreife“ für jedes Kind individuell beurteilt werden, um Traumatisierungen zu verhindern. Auch für Eltern ist es oft schmerzhaft und konfliktreich, sich in den frühen Entwicklungsjahren von ihrem Kind trennen zu müssen, und sie machen sich viele Gedanken, wenn sie es in „fremde Hände“ geben. Sie kennen ihr Kind am besten und erfassen wegen ihrer einzigartigen seelischen Verbindung zu ihm seine „Krippenreife“ intuitiv. Politische Forderungen nach möglichst früher Rückkehr der Mütter an den Arbeitsplatz verunsichern intuitives Wissen und schüren eine unnötige ideologische Konkurrenz um ein „richtiges“ Frauenbild. Stattdessen brauchen wir staatlich geförderte entwicklungspsychologische Forschungen und Langzeitstudien, die den geplanten Ausbau der Tagespflegeplätze und die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz für die unter Dreijährigen aufmerksam begleiten, um Fehlentwicklungen vorzubeugen und Neuorientierungen zu evaluieren.
Die Gestaltung von Bindungen und die Bewältigung von Trennungen sind lebenslang die schwierigsten seelischen Aufgaben des Menschen. Sie erfordern gerade am Lebensbeginn von allen verantwortlich Beteiligten hohe Sensibilität und ein Wissen um die Verletzlichkeit der frühen Entwicklung.
Berlin, 12. Dezember 2007
Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV)
Kommission Öffentlichkeit und interdisziplinärer Dialog
(Leitung: Dr. phil. Franziska Henningsen)
Geschäftsstelle der DPV: Körnerstr, 11, 10785 Berlin, E‑Mail: geschaeftsstelle@dpv-psa.de
Probleme mit der Blase
Überaktive Blase:
https://www.blase-ok.de/blasenschwaeche-selbsttest-testen-sie-ob-sie-eine-reizblase-haben/
Austausch mit Betroffenen:
http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com
Physiotherapeuten mit Schwerpunkt Beckenboden in Ihrer Region:
https://www.ag-ggup.de/therapeutenliste/therapeutenliste-beckenboden/
qualifizierte Ärzte:
http://www.kontinenz-gesellschaft.de/Patienten.4.0.html
Wechseljahre
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt
Auf Familienfotos, die Tochter, Mutter und Großmutter zeigen, sieht man, welche gewaltigen Veränderungen der menschliche Körper im Laufe des Lebens durchmacht. Zwei besonders einschneidende Veränderungen sind die Pubertät und die Wechseljahre – sie markieren Anfang und Ende der Zeitspanne, in der eine Frau Kinder bekommen kann. Die Fähigkeit zum Kinderkriegen verlangt dem Körper Einiges ab: Jeden Monat reift eine Eizelle heran, die Gebärmutter bereitet sich darauf vor, ein befruchtetes Ei aufzunehmen und neun Monate zu versorgen, und wenn es nicht zur Aufnahme kommt, stößt sie das vorbereitete Gewebe mit der Monatsblutung wieder ab.
Diese Vorgänge werden durch Hormone gesteuert, vor allem durch Östrogene und Gestagene. Wenn eine Frau sich dem Alter von 50 Jahren nähert, kündigt sich ein neuer Lebensabschnitt an, die Wechseljahre: etwa mit unregelmäßigen oder ungewöhnlichen Blutungen oder mit ersten Hitzewallungen. Bei manchen Frauen können bereits mit Anfang 40 erste Anzeichen auf die beginnenden Wechseljahre hindeuten, bei anderen kommen die Zeichen deutlich später. Auch die Umstellung kann ganz verschieden lange dauern, sie läuft oft in Wellen ab, bei manchen Frauen geht es um Monate, bei anderen um Jahre.
Wie es sein wird, kann man durch nichts feststellen, auch nicht durch einen „Hormonspiegel“.
So wenig sich die Wechseljahre selbst in ein festes Schema pressen lassen, so unterschiedlich empfinden auch die Frauen diese Zeit des Wandels, wie man aus Befragungen weiß: Manche sind vor allem erleichtert, dass die belastenden Monatsblutungen und Stimmungsschwankungen nun vorbei sind und dass sie sich keine Sorgen mehr um Verhütung machen müssen. Andere begrüßen sogar die Chance des Innehaltens und Neu-Sortierens, sie nutzen die Signale, um Weichen neu zu stellen.
Doch etwa jede fünfte Frau empfindet die Wechseljahre als Belastung: Manche Frauen finden sich nur schwer damit ab, dass das Älterwerden deutliche Zeichen setzt, andere fühlen sich von der Gesellschaft ins Abseits gedrängt. Für wieder andere stehen die körperlichen Begleiterscheinungen der Wechseljahre im Vordergrund. Hitzewallungen mit starken Schweißausbrüchen können tags extrem stören und nachts den Schlaf so beeinträchtigen, dass die Lebensfreude und auch die Leistungsfähigkeit dann darunter leiden. Die Trockenheit der Scheide kann beim Geschlechtsverkehr unangenehm sein. In den Wechseljahren können Frauen besonders antriebslos und niedergeschlagen sein.
Es ist oft schwer, eine wirkliche Depression von den Auswirkungen dieses hormonellen Kraftakts zu unterscheiden.
Es ist noch nicht so lange her, da sahen Frauenärzte die Wechseljahre kurzerhand als eine Art Krankheit an, bei der dem Körper Hormone fehlen. Also rieten sie allen Frauen zu einer „Hormonersatztherapie“.Man versprach sich von diesem „Jungbrunnen“ wahre Wunderdinge: Frauen sollten nicht nur die lästigen Begleiterscheinungen der Wechseljahre loswerden, sondern auch ein vermindertes Risiko für andere Alterserscheinungen haben. Inzwischen ist man klüger: Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern ein Übergang, der zum Älterwerden dazugehört. Die Mehrheit der Frauen leidet auch nicht sehr darunter. Es gibt also für die meisten keinen Grund, etwas dagegen zu tun oder Medikamente einzunehmen.
Hormon-Therapie: Nutzen und Schaden abwägen
Die Veränderungen in den Wechseljahren werden dadurch ausgelöst, dass die weiblichen Geschlechtshormone nicht mehr im monatlichen Rhythmus ausgeschüttet werden. Auch wenn in der Vergangenheit viel zu leichtfertig „Ersatzhormone“ verschrieben wurden, ist nach wie vor richtig, dass Hormone die typischen Wechseljahresbeschwerden verhindern oder zumindest lindern können. Nützlich können Hormongaben sein, weil sie
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche sowie
- Trockenheit der Scheide / Beschwerden beim Sex lindern und
- das Risiko für Darmkrebs,
- für Knochenbrüche und
- für wiederholte Blasenentzündungen etwas senken können.
Allerdings haben sich in den vergangenen Jahren auch etliche Versprechungen als haltlos erwiesen. Hormongaben können
- das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall nicht senken,
- Blasen-Inkontinenz-Probleme nicht beheben,
- die Lust am Sex nicht fördern und
- eine Gewichtszunahme nicht verhindern.
Heute sieht man nicht nur die möglichen Vorteile der Hormongaben realistischer als früher, sondern man sieht vor allem auch die möglichen langfristigen Gefahren. Bedenklich sind Hormongaben, weil sie manche Risiken erhöhen können, und zwar
- vor allem für Brustkrebs,
- aber auch für Blutgerinnsel (Thrombosen) und Embolie,
- für Herzinfarkt und Schlaganfall,
- für Demenz
- und für Gallensteine.
Zum Teil lassen sich die Gefahren dadurch vermindern, dass Frauen auf sie abgestimmte Hormonmischungen bekommen: So sollen Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde, nur Östrogene einnehmen, Frauen mit Gebärmutter dagegen Östrogene und Gestagene. Außerdem kann die Dosis und Dauer der Hormongabe auf ein Minimum reduziert werden. Bei trockener Scheide ebenso wie als Schutz vor wiederholten Blasenentzündungen sollten die Hormone nur örtlich in der Scheide angewendet werden.
Frauen können die Dosis schrittweise selbst an ihren tatsächlichen Bedarf anpassen. Und sie können die Hormone auch ausprobieren – und wenn das gewünschte Ergebnis nicht eintritt oder die Bedenken zu groß sind, sie jederzeit schrittweise wieder absetzen.
Beim Thema Hormone wird außerdem leicht außer Acht gelassen, dass sich manche Vorteile der Hormongabe auch auf anderem Weg erreichen lassen. So kann regelmäßiger Sport nicht nur dem Knochenabbau (Osteoporose) entgegen wirken, sondern obendrein Stürze und damit den gefürchteten Bruch der Hüftknochen verhindern helfen, indem er die Muskeln stärkt und den Gleichgewichtssinn sowie die Reflexe trainiert. Außerdem kann körperliche Aktivität das Risiko für manche Krebsarten senken.
Insgesamt wird also vor allem eines deutlich: Der Leidensdruck einer Frau sollte groß sein, und er sollte auf die Hormonumstellung an sich und nicht auf das Älterwerden generell zurückgehen, damit eine Einnahme von Hormonen gerechtfertigt ist.
Mögliche Alternativen?
Wenn die Einnahme von Hormonen nur bei starken Beschwerden vertretbar ist, was kann eine Frau dann sonst tun, um besser über die Wechseljahren zu kommen? Sich über diese Zeit zu informieren, ist am wichtigsten. Auch der mit anderen Frauen hilft vielen, den eigenen Weg zu finden und evtl. hilfreiche Tipps für den Alltag zu erhalten, wie beispielsweise:
- mehr und regelmäßiger Sport,
- Entspannungsübungen (Yoga, Autogenes Training),
- sojareiche Kost und Nahrungsergänzungsmittel,
- pflanzliche Hormone, so genannte Phytohormone,
- Homöopathie, Akupunktur.
Aber helfen diese Maßnahmen auch? Es gibt zahlreiche Studien, die das untersucht haben. Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Beschwerden in den Wechseljahren „wechseln“ häufig, sie verschwinden oft auch ganz ohne äußeres Zutun von selbst wieder.
- Jede dieser Maßnahmen kann subjektiv als hilfreich empfunden werden. Worauf eine Frau besonders anspricht, kann sie durch Ausprobieren herausfinden.
- Allerdings: Für keine dieser Maßnahmen konnte bislang wissenschaftlich belegt werden, dass sie die Beschwerden tatsächlich lindert.
- Manche angebotenen Mittel wie Phytohormone und Nahrungsergänzungsmittel können durchaus auch Nebenwirkungen haben.
Da ihr Nutzen nicht belegt ist, fällt der mögliche Schaden besonders ins Gewicht.
Besser abwarten und Tee trinken?
Bevor Sie etwas unternehmen, stellt sich die Frage: Sind das die Wechseljahre? Wenn ja, sollten Sie für sich prüfen, wie sehr die Beschwerden Sie in Ihrem Alltag belasten, ob einfache Maßnahmen mit Veränderung des Lebensstils ausreichen, oder ob Sie aktiv mehr dagegen tun möchten. Falls Sie Hormone brauchen, gilt die Faustregel: so wenig und so kurz wie möglich. Bei all diesen Fragen und bei der Wahl der geeigneten Methode kann Ihnen ein Gespräch mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Arzt helfen.
Wofür Sie sich auch entscheiden, eines gilt immer: Neugierde und Gelassenheit sind gute Begleiter für die Wechseljahre. Abwarten und Tee trinken und schauen, was gut tut, kann der passende Rat für Frauen sein, deren Beschwerden sich im Rahmen halten.
Herausgeberin und Redaktion: Dr. med. Claudia Schumann / DGPFG
Text: Dr. Christian Weymayr